Unterwegs auf dem Mosel Camino – Von Koblenz nach Trier – Teil 3
Etappen 5 – 8 von Traben-Trabach nach Trier – ca. 70 KM
Endlich ging es weiter, nachdem wir ein langes Wochenende auserkoren hatten (1.-4.8.19), starteten wir nun zu den restlichen vier Abschnitten des Mosel Caminos nach Trier. Wir begannen am letzten Ankunftspunkt in Traben-Trabach, wo wir den Wagen am Bahnhof abstellten und zu der ersten Etappe nach Monzel aufbrachen. Knapp 18 KM sollten es werden mit immerhin beachtlichen 680 Höhenmetern. Einen ausgiebigen Rundgang sollte man in der Stadt Bernkastel-Kues einplanen, welche man nach ca. 2,5 Std. Marsch erreicht. Ein wirklich hübsches Städtchen mit viel Charme und Historie. Allerdings auch mit vielen aufgescheuchten „Rentner-Gruppen“ und Besuchern aus den angrenzenden Benelux Staaten, die die Moselaner Lebensart, mit einem Schöppchen Wein am Mittag und einer ausgedehnten Rast im Wingert, zu schätzen wissen. Immer mit Blick auf den Fluß, erreichten wir dann das Erste Übernachtungsziel im Dörfchen Osann-Monzel, das Gasthaus & Weingut Zur Traube.
Am zweiten Tag ging es weiter nach Klausen, einem Wallfahrtort abseits der Mosel, mit einer schönen und intakten Klosteranlage des Dominikaner Ordens. Sollte man hier seine Übernachtung planen, dem sei die Eberhardsklause empfohlen, eine Pilgerherberge mit 35 Betten inmitten des Dorfzentrums. Im Klostergarten findet man einen schönen Kräutergarten. Ein weitere wunderschöne Etappe über Höhenrücken, durch Wälder und Weinbergen führte uns dann nach ca. 20 KM Fußmarsch in das Weindorf Klüsserath. Da es hier keinerlei Übernachtungsmöglichkeiten gab, mussten wir auf die andere Moselseite ausweichen. Eine ausgiebige „Weizenbierpause“ in der Campingplatz Gaststätte von Klüsserath machte uns allerdings immer mehr „laufunfähig“, so dass wir das großzügige Angebot der Wirtin annahmen, uns in das ca. 3 KM entfernte Thörnich zu fahren. Hier nächtigten wir dann im Weingut Longen.
Eine relativ kurze Tagestappe von ca. 15 KM führte uns dann am dritten Tag nach Schweich, einer Verbandsgemeinde mit 7800 Einwohnern. Hier endet auf der linken Moselseite die fruchtbare Ebene des Trierer Beckens. Die Stadt ist umzäunt von Autobahn und Bundesstraße, der Lärmpegel ist entsprechend hoch und überall wahrnehmbar. Im nach herein betrachtet, hätte man noch einige Kilometer weitergehen sollen um einem Aufenthalt zu entgehen. Das „Dorf hat nichts zu bieten, besonders wenn man hier am frühen Nachmittag seinen Wandertag beendet. Übernachtet wurde diesmal in einem Hotel Namens Grefen, welches man nicht empfehlen kann. 80ziger-Schick an der Hauptstraße, uralt Zimmer, hintenraus zur Autobahn – schnell raus hier!
Der vierte Tag führte uns dann nach Trier mit ca. 20 KM, ein schöner und abwechslungsreicher Weg. Man merkte das man sich der Stadt näherte, viele Spaziergänger und Wochenend-Ausflügler kamen uns entgegen, die Einsamkeit des Gehens der letzten Tage war verschwunden. Angekommen ging es zum Dom um sich im gegenüberliegenden Büro den Abschlussstempel in den Pilgerpass geben zulassen.
Fazit: vier Tage am Stück zu laufen, erwecken Sehnsucht auf mehr, umso größer ist die Freude den Jakobsweg nächstes Jahr fortzusetzen, auf der Anschluss – Etappe von Trier nach Le Puy. Uns hat dieser Weg gut gefallen, abwechslungsreich und interessant, Zeit für viele Gespräche, Zeit für miteinander, Spaß, lachen und meckern. Von allem was dabei – Buon Camino!