Unterwegs auf dem Mosel Camino – Von Koblenz nach Trier

Der Mosel-Camino, als Teil des Jakobsweges, geht von Koblenz/Stolzenfels bis nach Trier und führt dann über weitere Anschlüsse bis Santiago de Compostela. Mit einer Länge von 160 KM verläuft dieser gut markierte Weg teilweise entlang der Mosel und durch abwechslungsreiche und landschaftlich außerordentliche Gegenden der Eifel und des Hunsrücks und gilt als schönster Jakobsweg Deutschlands. Aufgrund des Bahnverlaufs entlang der Mosel, kann diese Route auch in einzelnen Etappen oder an Wochenenden gelaufen werden, da man jederzeitig in den Zug zurück nach Koblenz einsteigen kann.

Etappe 1 – Koblenz/Stolzenfels – Alken (19 KM)

Mosel Camino Etappe 1 (Google Maps)

Kurzentschlossen geht es los zu zweit, von Sa-So (16. – 17.2. 2019), mit einer fantastischen Wetterprognose und einem bereits gebuchten Quartier in Alken. Ausgangsort ist das Schloß Stolzenfels am Rhein. Steil hinauf, vorbei am Schloss (an der Schlosskasse gibt es übrigens den Anfangs-Pligerstempel), verlässt man die Rhein-Romantik und marschiert auf die Hochfläche des Hunsrück, mit seinen weiten Acker- und Wiesenflächen.

Weideflächen im Februar
Immer geradeaus

Weiter an Waldesch vorbei, erreicht man die Ortschaft Hünenfeld und überquert dann anschließend die Hunsrück-Höhenstraße und die A61. Hier gibt es an der Raststätte (jawohl!) einen offiziellen Jakobsweg-Stempel! Nun beginnt der stetige Abstieg zum Moseltal, in Richtung Alken. Letzte Station ist die Wallfahrtskapelle Bleidenberg mit herrlichem Blick auf die Burg Thurant.

Burg Thurant

An dem Platz kann man noch einmal die letzte Wärme der Abendsonne genießen, bevor man in das schattige Tal nach Alken, hinab durch Weinbergterrassen, absteigt. Absolute Top Unterkunft Empfehlung ist das Turmgasthaus Burg Thurant, mit 4 DZ im Turm und angeschlossenem Restaurant, mit ausgezeichneter, regionalen Küche.

Etappe 2 – Alken – Trais-Karden (19 KM)

Mosel Camino Etappe 2 (Google Maps)

Aufbruch Sonntag Morgens in der Frühe, alles schläft, der Nebel liegt über dem Moseltal wie eine dicke Decke, die Sonne ist in Lauerstellung, es soll ein traumhafter Wandertag vor uns liegen.

Frühnebel in den Weinbergen

Wir starten auf einem angenehmen Weg entlang der Mosel, mit leichten Hüftschmerzen und marschieren in Richtung Hatzenport, teils durch die Weinberge, teils am Fluss entlang. Die auf einem Sporn gebaute Pfarrkirche St. Johannes liegt bereits in der Sonne deren Kraft wir bald zu spüren bekommen werden.

Pfarrkirche St. Johannes
Der Nebel hat sich verzogen

Am Ortsende geht es leicht ansteigend hinauf zum sogenannten Küppchen, ein Startplatz für Paragleiter und mit einem traumhaften Blick ins Moseltal.

Blick vom Küppchen ins Moseltal

Nun geht es lange über Freiflächen und Waldwegen leicht hinab zum Eltzbachtal, gleich wird sich vor uns einer der schönsten Burgen Deutschlands offenbaren. Im Februar leider geschlossen, dafür aber im Sonnenlicht erstrahlt – die Burg Eltz!

Burg Eltz im Februar

Am romantischen Eltzbach entlang geht es dann wieder hinauf, an einigen Kreuzwegstationen vorbei durch den Wald in Richtung Hauptstraße, die wir überqueren und uns sogleich wieder in freier Natur befinden. In der Nähe der Pilgerherberge Klickerterhof befindet sich der Aussichtspunkt Kompes Köpfchen. Hier unbedingt Rast machen und am Ausschank (hatte sogar am Sonntag im Februar geöffnet) einen Moselriesling probieren und dabei die tolle Aussicht über Trais-Karden genießen.

Beim Moselriesling

Der anschließend Abstieg nach Trais-Karden, durch das Buchsbaumtal (ja, hier „wimmelt“ es voller grüner Buchsbäume), fällt uns schwer, mit den wehmütigen Gedanken das unsere Etappe bald enden wird.

Durch das Buchsbaumtal nach Trais-Karden

Im Hotel Weinhaus am Stiftstor, an dem der Weg vorbeiführt, gibt es noch einen offiziellen Abschluss Camino-Stempel in den Pilgerpass.

Eingelaufen nach zwei Tage, wären wir nun gerne auch noch weiter marschiert. Wohl wissend, dass die nächsten Etappen bereits geplant sind und in Bälde gelaufen werden, besteigen wir den Zug nach Koblenz um dann mit dem Bus nach Stolzenfels zurück zu unserem Auto zu fahren.

Teil 2 des Mosel Camino.

4 Kommentare

  1. Oh ja der Moselcamino ist wirklich Klasse. Landschaftlich ein Traum – egal bei welchem Wetter.
    Ich hatte alles von Regen und Wintereinbruch mit Schnee bis hin zu 35°C und strahlendem Sonnenschein.

    1. Hi Audrey,

      danke für Dein Kommentar, wenn das Wetter mitspielt gehts über Ostern weiter, freuen uns schon drauf.
      Liebe Grüße!

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