Unser Abenteuer in Nordmazedonien: Ein Reisebericht
Endlich ist es so weit und wir können unseren Trip-Report für Nordmazedonien veröffentlichen! Es war eine außergewöhnliche und spannende Reise, die wir Ende Juni 2024 unternahmen. Zwei von uns fuhren mit einem VW-Bus nach Nordmazedonien, während die anderen beiden einen Flug nach Skopje buchten. Aufgrund eines Unwetters mussten sie jedoch weiter nach Griechenland fliegen und strandeten schließlich in Thessaloniki.
Da Lufthansa keine Flugstrecke von Thessaloniki nach Skopje im Programm hat, war ein Rückflug nicht möglich. Stattdessen mussten wir auf ein beauftragtes Busunternehmen zurückgreifen. So verbrachten wir den ganzen Tag am Flughafen, bis am Abend die Busse eintrafen, um uns zurück nach Skopje zu bringen. Leider verbrachten wir auch noch zusätzlich drei Stunden mit dem Einreise-Prozedere an der mazedonischen Grenze (EU-Außengrenze!).
Um Mitternacht erreichten wir endlich den Flughafen, wo die anderen beiden bereits den ganzen Tag auf uns gewartet hatten. Nach einem freudigen Wiedersehen ging es noch einmal etwa zwei Stunden mit dem Auto weiter in den Mavrovo Nationalpark, wo wir im Dorf Mavrovo eine Unterkunft am See gebucht hatten. Absolut zu empfehlen ist die Mount Log Cabin – neu und modern eingerichtet, mit einem phänomenalen Ausblick auf den See (kann auch über Booking.com gebucht werden).
Entdecke Mavrovo
Mavrovo ist ein malerisches Dorf in der Gemeinde Mavrovo i Rostuša im Westen Nordmazedoniens. Es ist zugleich der Verwaltungssitz dieser Gemeinde, die neben Mavrovo noch 41 weitere Dörfer umfasst. Das Dorf liegt idyllisch am gleichnamigen See auf rund 1230 Metern über dem Meeresspiegel. Bei Mavrovo befindet sich auch das kleine Skigebiet Zare Lazarevski. Laut der letzten Volkszählung von 2002 hatte der Ort 166 Einwohner.
Historische Schätze
Ein besonderes Highlight ist die orthodoxe St.-Nikolaus-Kirche, die 1850 erbaut wurde. 1953 wurde sie beim Aufstauen des Flusses Mavrovska Reka zum Mavrovosee überschwemmt. Bei niedrigem Wasserstand taucht sie jedoch regelmäßig wieder auf und bietet ein faszinierendes Fotomotiv.
Erreichbarkeit und Nationalpark
Mavrovo ist über kurvenreiche Straßen von Gostivar, Kičevo und Debar erreichbar. Das Dorf liegt im Herzen des Nationalparks Mavrovo, der mit seiner unberührten Natur und vielfältigen Tierwelt begeistert. Hier befindet sich auch der höchste mazedonische Gipfel, der Korab, mit einer Höhe von 2765 Metern.
Wandern im Mavrovo Nationalpark
Tour 1: Am nächsten Morgen starteten wir gemächlich in den Tag, der uns mit viel Sonne und Hitze begrüßte. Es sollte eine kleine Erkundungswanderung werden. Man muss wissen, dass man sich nicht in deutschen Mittelgebirgen mit gut gekennzeichneten Wegen befindet, sondern im Balkan! Hier kann man sich nicht besonders gut ohne GPS und entsprechende Karten-Apps orientieren. Man sollte die Touren selbst planen und auch improvisieren können. Es handelt sich meistens um echte Trails, die auch nur schwer zu finden sind. Mit 12 km war die erste Tour schon relativ beschwerlich, führte uns aber zu einer unverhofften Taverne in Galichnik, einem kleinen und ursprünglichen Bergdorf. Die Einkehr hatte sich gelohnt! Hier gab es mit Abstand den besten Shopska-Salat mit Sirene, dem Salzlakenkäse, der dem Feta ähnelt.

Den Abend verbrachten wir am Seeufer, in einem Grill-Restaurant mit Unmengen an alkoholischen Getränken und schauten mit den Einheimischen die Fußball-Europameisterschaft. So viele Freunde hatten wir noch nie auf einmal gehabt (…..nach einer Lokalrunde).
Tour 2: Ja, der Gipfel des Golem Korab, dem höchsten Berg Nordmazedoniens, wollte von uns bestiegen werden, wäre man früh morgens ohne Kater aufgestanden. So blieb uns leider nur die abgespeckte Variante übrig. Eine Besteigung des Gipfels ist möglich, allerdings muss man mit dem Auto ca. 12 km auf einer Schotterpiste fahren, um zum Ausgangspunkt (die alte Polizeistation „Strezimir“) zu gelangen.
Ein wichtiger Hinweis für alle, die die Schotterstraße befahren möchten: Es ist unbedingt erforderlich, sich vorher eine Genehmigung zu besorgen, die man auch in dem Hotel Trinica erhält.
Diese Straße führt über die albanische Grenze, und auf halber Strecke gibt es eine Kontrollstelle. Mitten im Tal befindet sich der Grenzposten, der die Ausweise und die Berechtigung zur Durchfahrt überprüft. Beim Anblick des Grenzbeamten, seines scharfen Hundes und der durchlöcherten Schießscheiben hinter seiner Hütte wurde uns sehr mulmig zumute. Die Szenerie wirkte wie aus einem alten Film.
Die Gehzeit zum Gipfel, von der alten verlassene Grenzstelle Strezimir Sentry, wo wir auch das Auto parkten, beträgt ca. 3,5 Stunden, aber immerhin mit ca. 1300 Höhenmetern!

Obwohl wir den Gipfel nicht erreichten, war unsere Anreise dorthin ein unvergessliches Manöver. Nach einer langen und beschwerlichen Fahrt auf einer unbefestigten Strasse sowie einem steilen Aufstieg standen wir schließlich am Fuß des majestätischen Korab. Die Anstrengungen wurden mit einer atemberaubenden Aussicht belohnt, einer unfassbaren wilden und unberührten Naturlandschaft.
Tour 3: Für den dritten und letzten Tag hatten wir eine Wanderung in der Nähe von Skopje geplant. Doch aufgrund der intensiven Hitze in der flachen Region mussten wir die Wanderung leider abbrechen. Stattdessen entschieden wir uns, den Nachmittag am Treska River zu verbringen, der aus dem Matka Stausee entspringt.
Dieser bot uns eine willkommene Abkühlung in einer idyllische Umgebung, Der Fluss ist ein beliebtes Ausflugsziel für Einheimische und Touristen gleichermaßen und bietet zahlreiche Möglichkeiten zum Schwimmen, Picknicken und Entspannen. Der spontane Planwechsel erwies sich als perfekte Entscheidung, um die Hitze zu umgehen und gleichzeitig die natürliche Schönheit der Region zu genießen.
FAQs
Gibt es Bären im Nationalpark Mavrovo?
ja, in den unbekannten Wäldern des Nationalparks Mavrovo gibt es etliches an Wild-Leben, vor allem Bären, Ziegen, Wildschweine, Kaninchen, Wölfe und Hirsche.
Was kostet ein Bier?
0,5 l Bier kosten ca. 100 MKD = € 1,60
Was brauche ich für die Einreise?
Für einen touristischen Aufenthalt bis zu 90 Tagen genügt der Personalausweis oder Reisepass. Das Dokument muss bei der Einreise noch mindestens 6 Monate gültig sein.
Lesenswerter Beitrag – Mavrovo-Nationalpark: Versuch einer Wanderung
Interessanter Artikel über die Besteigung des Golem Korab
Impressionen:

















